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Freitag, 24. Oktober 2014

Was ist ein bürgerliches Trauerspiel?



Was ist das bürgerliche Trauerspiel?

Diese Form des Drama kam im 18. Jahrhundert auf und ist meist ein Drama in geschlossener Form. Diese dramatische Gattung entstand in der Zeit der Aufklärung. Zunächst gab es keine einheitliche Begrifflichkeit für diese Dramenform im deutschsprachigen Raum.

Im bürgerlichen Trauerspiel spielen die Bürgerlichen die Hauptrolle. In früheren Stücken war der Adel die Hauptperson in der Tragödie, nun sind es die Bürger, die im Mittelpunkt stehen. Die Ständeklausel ist aufgehoben und das bürgerliche Trauerspiel zeichnet sich durch eine freiere Form aus, als dies in den vorhergehenden Dramen der Fall war. 

Das bürgerliche Trauerspiel war eine Form des Dramas im 18. Jahrhundert und entstand als Reaktion auf die tiefgreifenden, gesellschaftlichen Veränderungen der damaligen Zeit. Es erweiterte die herkömmlichen Themen des Dramas um die Probleme und Lebensbedingungen der bürgerlichen Schicht und sorgte für eine größere Themenvielfalt.

In diesen Stücken, in denen die Hauptperson meistens weiblich waren wurde die früher übliche Reimform durch Prosa ersetzt. Das Publikum konnte sich mit den Hauptpersonen weitaus besser identifizieren, als dies bei den Charakteren der adeligen Schicht der Fall war. Außerdem spielten die Emotionen der Hauptpersonen einen wichtige Rolle, die Personen waren nun auch als Individuen wahrnehmbar und konnten so in ihrer Gedanken und Gefühlswelt betrachtet werden.

Dies macht das bürgerliche Trauerspiel zu einer wichtigen Gattungsform im Sturm und Drang, denn da stand das Individuum, dessen Gefühl  und die Kritik an der adeligen Gesellschaft im Mittelpunkt.

Welche Phasen durchlief das bürgerliche Trauerspiel?

Das bürgerliche Trauerspiel hat insgesamt drei Entwicklungsphasen durchlaufen:
Die erste Phase thematisierte den Adel und den Konflikt der Bürger mit dem Adel. Hierbei wurde die hohe Moral der Bürger im bürgerlichen Trauerspiel hervorgehoben und man kritisierte den Adel in den Stücken stark. Kabale und Liebe gehört in diese frühe Form des bürgerlichen Trauerspiel.

In der zweiten Phase übte man nicht länger Kritik am Adel, sondern kritisierte in den Dramen auch die kleinbürgerlichen Moralvorstellungen und das Kleinbürgertum an sich. ein berühmtes Beispiel für das bürgerliche Trauerspiel aus der zweiten Phase ist Maria Magdalena von Friedrich Hebbel.

In der dritten Phase steht der Konflikt zwischen der Arbeiterschicht und dem Bürgertum im Mittelpunkt. Dabei werden naturalistische Erzählweisen verwendet. Berühmte Vertreter dieser Schaffensperiode sind Ibsen und Hauptmann mit ihren naturalistischen Dramen.

Was ist das Bürgertum?


Hierbei handelt es sich um eine Gruppe, die den niederen Adel umspannen konnte, aber auch die einfachen Leute. Meist handelt es sich dabei um die Bürger, die eine gute gesellschaftliche Stellung hatte. Bürger standen in der gesellschaftlichen Ordnung der damaligen Zeit über den Bauern und Arbeitern und hatten einen Zugang zu Bildung.

Über den Bürgern befanden sich die Adeligen und die Angehörigen der Kirchen. Diese hatten große Macht und einen hohen gesellschaftlichen Einfluss.

Diese gesellschaftswissenschaftliche Eingrenzung des Bürgers kann so nicht übernommen werden, wenn es um die bürgerliche Tragödie geht. Wichtiger war den Literaten, die die bürgerliche Tragödie verfassten, die moralische Überlegenheit der Bürger gegenüber dem Adel.



Was ging dem bürgerlichen Trauerspiel voran?


Früher war es üblich, dass die Adeligen und Reichen die Hauptrolle in einer Tragödie spielten. Dies geht auf die Annahme zurück, dass es um so dramatischer und spannender für den Zuschauer ist, je höher die Stellung der Hauptperson ist. Denn wenn ein vorher reicher Mensch plötzlich arm wird oder wenn einem Menschen mit hohen Privilegien ein Unglück widerfährt, dann ist die Fallhöhe ja höher. Diese Regel der Tragödie nannte man die Ständeklausel, also die Figuren einer Tragödie hatten alle einen sehr hohen Rang.

Ursprünglich gab es nur eine Tragödie und ein bürgerliches Lustspiel. Das heißt das die tiefgehenden literarischen Stoffe und Themen im Adel angesiedelt waren.  Beispielsweise bezog sich Gottscheed 1730 noch streng auf Aristoteles Poetik in seinem Werk "Versuch einer critischen Dichtkunst vor die Deutschen" und definierte die Tragödie als Stück das sich auf die tragischen Konflikte im Adel bezog.

Im Zuge der Aufklärung und des Sturm und Drang rückten die Bürgerlichen in den Focus der Aufmerksamkeit. Man brach bewusst mit den klassischen Regeln wie ein Schauspiel aufgebaut zu sein hatte, zu Gunsten eines neuen Aufbaus und zu Gunsten von künstlerischer Freiheit. Aus der Tragödie, in der nur adelige Figuren ins Elend gestürzt wurde, wurde das bürgerliche Trauerspiel. In ihm geschieht auch den einfachen Menschen Leid.

Einen Zwischenschritt in Richtung bürgerlichem Trauerspiel bildete die heroische Tragödie, in welcher schon bürgerliche Personen in der Haupthandlung auftreten konnten, welche aber noch nicht ausschließlich im bürgerlichen Milieu angesiedelt war.

Als erstes bürgerliches Trauerspiel gilt den meisten Literaturwissenschaftlern Lessings Stück " Miss Sara Samson", jedoch weißt Dauricht 1965 ( Entstehung des bürgerlichen Trauerspiel in Deutschland Berlin 1965) darauf hin, dass dem noch ein früheres Werk voran geht. Es handelt sich dabei um Christian Leberecht Martiti: Rhynsolt und Spapphira.

Themen und Motive des Bürgerlichen Trauerspiel


Entweder ging es im deutschsprachigen Raum um die Gefühle der dargestellten Personen, hierbei lag der Focus auf der Empfindsamkeit. Gesellschaftliche Themen wurden dabei nicht tangiert und politische Missstände blieben bei dieser Form des Trauerspiels ausgeklammert.

Einen anderen Schwerpunkt hatten die bürgerlichen Trauerspiele die sich auf das Behandeln gesellschaftlicher Missstände konzentriert hatten. Hierbei stand meistens der Adel mit seiner Verschwendungssucht, seinen Mätressenwesen und dem schlechten Umgang mit den Bürgern in der Kritik ( Soldatenhandel in Kabale und Liebe ). Hierbei grenzte man sich durch einen hohen moralischen Anspruch vom Hochadel ab und stellte diesen als schlecht, verdorben und verkommen dar. So ist dies auch bei Kabale und Liebe der Fall.

Häufig werden im bürgerlichen Trauerspiel Motive aus Sagen oder anderen literarischen Motiven verarbeitet. Diese werden jedoch vereinfacht und die sprachliche Ausgefeiltheit der ursprünglichen Texte wird nicht übernommen. Vielmehr wird die Sprache vereinfacht und der Aufbau schlichter gehalten. Die Sprache wird auf ein bürgerliches, leicht verständliches Niveau gebracht.

Warum ist Kabale und Liebe ein bürgerliches Trauerspiel

In Kabale und Liebe findet man einen Konflikt vor, der durch den Unterschied zwischen den gesellschaftlichen Ständen bedingt ist. Luise ist eine bürgerliche Hauptfigur, die in einen adeligen Mann verliebt ist. Hierin sind gleich zwei Merkmale des bürgerlichen Trauerspiels enthalten
Luise als bürgerliche Hauptfigur wäre in einem Stück bei dem die Ständeklausel streng angewendet wird und denkbar gewesen.
Der Konflikt zwischen dem Adel und dem Bürgertum ist ein weiterer Aspekt, welcher Kabale und Liebe als bürgerliches Trauerspiel kennzeichnet. Die Liebe, die über die Standesgrenzen hinweg geht, ist ein wichtiges Merkmal des bürgerlichen Trauerspiel.

Die Sprache und Form des Trauerspiels ist formal und geschlossen ( es handelt sich um ein geschlossenes Drama).

Berühmte bürgerliche Trauerspiele


Gotthold Ephraim LessingEmilia Galotti
Friedrich SchillerKabale und Liebe
Heinrich Leopold WagnerDie Kindermörderin
Friedrich HebbelMaria Magdalena
Arthur SchnitzlerLiebelei
Gerhart HauptmannRose Bernd
J.M.R. LenzDie Soldaten

Quellen:

  1. http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerliches_Trauerspiel
  2. http://www.waldschule-schwanewede.de/pages/projekte/2005/aufklaerung/buerg_trauerspiel.html
  3. http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/81980.html
  4. https://www.uni-due.de/einladung/Vorlesungen/dramatik/trauerspiel.htm
  5. http://www.fernuni-hagen.de/EUROL/termini/welcome.html?page=/EUROL/termini/8420.htm
  6. http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/B%FCrgerliches_Trauerspiel.html


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