Wir brauchen Eure Unterstützung. Auf unserem Nachhilfe für Dich Kanal Nachhilfe für Dich finden alle Schülerinnen und Schüler Videos für kostenlos Nachhilfe. Wir müssen nun die 1000 Abonnenten knacken, sonst verlieren wir die Partnerschaft mit Youtube. Für Euch ist es ein Klick, für andere evtl. die Abiturnote. Danke für Euren Support.
Wir brauchen Eure Unterstützung. Auf unserem Nachhilfe für Dich Kanal Nachhilfe für Dich finden alle Schülerinnen und Schüler Videos für kostenlos Nachhilfe. Wir müssen nun die 1000 Abonnenten knacken, sonst verlieren wir die Partnerschaft mit Youtube. Für Euch ist es ein Klick, für andere evtl. die Abiturnote. Danke für Euren Support.

Samstag, 6. Dezember 2014

4. Akt fünfte Szene

Personen

  • Miller
  • Ferdinand

Inhalt 

Ferdinand legt Miller sein gesamtes Gold auf den Tisch. Dieser, der sich selbst als schlichten und geraden Mann bezeichnet, verliert darauf hin vollkommen die Kontrolle. Ferdinand will mit dem Gold seine drei Monatige Beziehung zu Luise bezahlen und Miller ist von der großen Menge an Geld fasziniert. Er verliert sich dabei vollkommen und bietet Gratis Unterricht an. Ferdinand muss den Musiker schließlich auffordern sich zu beruhigen, da dieser die Fassung verloren hat. 

Interpretation

Diese Szene zeigt den Standesunterschied zwischen den beiden Männern sehr deutlich. Für Ferdinand sind größere Geldbeträge nichts ungewöhnliches und er geht sehr selbstverständlich damit um. Miller verliert angesichts der großen Menge Gold vollkommen die Kontrolle über sich, sodass Ferdinand ihn wieder beruhigen muss.

 Ferdinand ist gewillt Miller die Zeit mit dessen Tochter zu vergüten. Was hinter diesem Akt steckt ist schwer zu sagen, ob es sich um Dankbarkeit für die vergangene Zeit handelt oder ob er sich so frei kaufen möchte geht nicht aus dem Inhalt hervor. Wohl aber, dass man eine große Portion Mitleid von Ferdinand erkennen kann. Er bemiteidet den Musiker wegen dessen Tochter.  

FÜNFTE SZENE

Miller, der zurückkommt, und Ferdinand.

MILLER: Gleich sollen Sie bedient sein, Baron. Draußen sitzt das arme Ding und will sich zu Tode weinen. Sie wird Ihnen mit der Limonade auch Tränen zu trinken geben.
FERDINAND: Und wohl, wenn’s nur Tränen wären! – – Weil wir vorhin von der Musik sprachen, Miller – (Eine Börse ziehend.) Ich bin noch Sein Schuldner.
MILLER: Wie? Was? Gehen Sie mir, Baron! Wofür halten Sie mich? Das steht ja in guter Hand, tun Sie mir doch den Schimpf nicht an, und sind wir ja, will’s Gott, nicht das letzte Mal beieinander.
FERDINAND: Wer kann das wissen? Nehm Er nur. Es ist für Leben und Sterben.
MILLER (lachend): O deswegen, Baron! Auf den Fall, denk ich, kann man’s wagen bei Ihnen.
FERDINAND: Man wagte wirklich – Hat Er nie gehört, dass Jünglinge gefallen sind – Mädchen und Jünglinge, die Kinder der Hoffnung, die Luftschlösser betrogener Väter – Was Wurm und Alter nicht tun, kann oft ein Donnerschlag ausrichten – Auch Seine Luise ist nicht unsterblich.
MILLER: Ich hab sie von Gott.
FERDINAND: Hör Er – Ich sag Ihm, sie ist nicht unsterblich. Diese Tochter ist Sein Augapfel. Er hat sich mit Herz und Seel an diese Tochter gehängt. Sei Er vorsichtig, Miller. Nur ein verzweifelter Spieler setzt alles auf einen einzigen Wurf. Einen Waghals nennt man den Kaufmann, der auf ein Schiff sein ganzes Vermögen ladet – Hör Er, denk Er der Warnung nach – – Aber warum nimmt Er Sein Geld nicht?
MILLER: Was, Herr? die ganze allmächtige Börse? Wohin denken Eure Gnaden?
FERDINAND: Auf meine Schuldigkeit – Da! (Er wirft den Beutel auf den Tisch, dass Goldstücke herausfallen.) Ich kann den Quark nicht eine Ewigkeit so halten.
MILLER (bestürzt): Was beim großen Gott? Der klang nicht wie Silbergeld! (Er tritt zum Tisch und ruft mit Entsetzen.) Wie, um aller Himmel willen, Baron? Baron? Wo sind Sie? Was treiben Sie, Baron? Das nenn ich mir Zerstreuung! (Mit zusammengeschlagenen Händen.) Hier liegt ja – oder bin ich verhext, – oder – Gott verdamm mich! Da greif ich ja das bare, gelbe, leibhaftige Gottesgold – – Nein, Satanas! Du sollst mich nicht darankriegen! [85]
FERDINAND: Hat Er Alten oder Neuen getrunken, Miller?
MILLER (grob): Donner und Wetter! Da schauen Sie nur hin! – Gold!
FERDINAND: Und was nun weiter?
MILLER: Ins Henkers Namen – ich sage – ich bitte Sie um Gottes Christi willen – Gold!
FERDINAND: Das ist nun freilich etwas Merkwürdiges.
MILLER (nach einigem Stillschweigen zu ihm gehend, mit Empfindung): Gnädiger Herr, ich bin ein schlichter, gerader Mann, wenn Sie mich etwa zu einem Bubenstück anspannen wollen – denn so viel Geld lässt sich, weiß Gott, nicht mit etwas Gutem verdienen.
FERDINAND (bewegt): Sei Er ganz getrost, lieber Miller. Das Geld hat Er längst verdient, und Gott bewahre mich, dass ich mich mit Seinem guten Gewissen dafür bezahlt machen sollte.
MILLER (wie ein Halbnarr in die Höhe springend): Mein also! Mein! Mit des guten Gottes Wissen und Willen, mein! (Nach der Tür laufend, schreiend.) Weib! Tochter! Victoria! Herbei! (Zurückkommend.) Aber du lieber Himmel! wie komm ich denn so auf einmal zu dem ganzen grausamen Reichtum? Wie verdien ich ihn? lohn ich ihn? Heh?
FERDINAND: Nicht mit Seinen Musikstunden, Miller – Mit dem Geld hier bezahl ich Ihm, (von Schauern ergriffen hält er inne) bezahl ich Ihm (nach einer Pause mit Wehmut) den drei Monat langen glücklichen Traum von Seiner Tochter.
MILLER (fasst seine Hand, die er stark drückt): Gnädiger Herr! Wären Sie ein schlechter, geringer Bürgersmann – (rasch) und mein Mädel liebte Sie nicht – Erstechen wollt ich’s, das Mädel. (Wieder beim Geld, darauf niedergeschlagen.) Aber da hab ich ja nun alles und Sie nichts, und da werd ich nun das ganze Gaudium wieder herausblechen müssen? Heh?
FERDINAND: Lass Er sich das nicht anfechten, Freund – – Ich reise ab, und in dem Land, wo ich mich zu setzen gedenke, gelten die Stempel nicht.
MILLER (unterdessen mit unverwandten Augen auf das Gold hingeheftet, voll Entzückung): Bleibt’s also mein? Bleibt’s? – Aber das tut mir nur Leid, dass Sie verreisen – Und wart, was ich jetzt auftreten will! Wie ich die Backen jetzt vollnehmen will! (Er setzt den Hut auf und schießt durch das Zimmer.) Und auf den Markt will ich und meine Musikstunden geben und Numero fünfe Dreikönig rauchen, und wenn ich wieder auf dem Dreibatzenplatz sitze, soll mich der Teufel holen. (Will fort.)
FERDINAND: Bleib Er! Schweig Er! und streich Er sein Geld [86] ein. (Nachdrücklich.) Nur diesen Abend noch schweig Er und geb Er, mir zu Gefallen, von nun an keine Musikstunden mehr.
MILLER (noch hitziger und ihn hart an der Weste fassend, voll inniger Freude): Und Herr! meine Tochter! (Ihn werden loslassend.) Geld macht den Mann nicht – Geld nicht – Ich habe Kartoffeln gegessen oder ein wildes Huhn; satt ist satt, und dieser Rock da ist ewig gut, wenn Gottes liebe Sonne nicht durch den Ärmel scheint – Für mich ist das Plunder – Aber dem Mädel soll der Segen bekommen; was ich ihr nur an den Augen absehen kann, soll sie haben –
FERDINAND (fällt rasch ein): Stille, o stille –
MILLER (immer feuriger): Und soll mir Französisch lernen aus dem Fundament und Menuett–Tanzen und Singen, dass man’s in den Zeitungen lesen soll; und eine Haube soll sie tragen wie die Hofratstöchter und einen Kidebarri, wie sie’s heißen, und von der Geigerstochter soll man reden auf vier Meilen weit –
FERDINAND (ergreift seine Hand mit der schrecklichsten Bewegung): Nichts mehr! Nichts mehr! Um Gotteswillen, schweig Er still! Nur noch heute schweig Er still, das sei der einzige Dank, den ich von Ihm fordre.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Dieser Blog ist mit Blogspot, einem Googleprodukt, erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung & Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.

Um auf diesem Blog zu kommentieren benötigst Du - wie bisher auch - ein Google Konto. Konto anlegen

Wenn Du die Kommentare zu diesem Beitrag durch Setzen des Häkchens abonnierst, informiert Dich Google jeweils durch eine Mail an die in Deinem Googleprofil hinterlegte Mail-Adresse.
Durch Entfernen des Hakens löscht Du Dein Abbonement und es wird Dir eine entsprechende Vollzugsnachricht angezeigt. Du hast aber auch die Möglichkeit Dich in der Mail, die Dich über einen neuen Kommentar informiert, über einen deutlichen Link wieder abzumelden.

Du kannst mich aber auch per Mail erreichen: nachhilfefdich@gmail.com

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.