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Sonntag, 14. Dezember 2014

4. Akt neunte Szene

Personen

  • Luise

Inhalt 
Lady Milford verfasst einen Brief an den Herzog als der Hoffmarschall von Kalb hinzu kommt. Dieser zeigt sich erstaunt. Er soll den Brief zustellen. Sie befürchtet die Rache vom Herzog und bittet ihn um sein Erbarmen. 

Interpretation

Die Lady zieht einen Schlusstrich unter ihr Leben am Hofe. Sie ist sich der Macht des Liebhabers bewusst und fürchtet dessen Zorn. Sie zeigt sehr deutlich am Ende des Brief, dass sie nun für jeden Taler arbeiten gehen muss. Dies nimmt sie bewusst in Kauf und gewinnt so eine moralisch bessere Position als zuvor. 

NEUNTE SZENE


Lady. Ein Kammerdiener. Sophie, hernach der Hofmarschall, zuletzt Bediente.
KAMMERDIENER: Hofmarschall von Kalb stehen im Vorzimmer mit einem Auftrag vom Herzog.
LADY (in der Hitze des Schreibens): Auftaumeln wird sie, die fürstliche Drahtpuppe! Freilich! Der Einfall ist auch drollig genug, so eine durchlauchtigte Hirnschale auseinander zu treiben! – Seine Hofschranzen werden wirbeln – Das ganze Land wird in Gärung kommen.
KAMMERDIENER und SOPHIE: Der Hofmarschall, Mylady –
LADY (dreht sich um): Wer? Was? – Desto besser! Diese Sorte von Geschöpfen ist zum Sacktragen auf der Welt. Er soll mir willkommen sein.
KAMMERDIENER (geht ab).
SOPHIE (ängstlich näher kommend): Wenn ich nicht fürchten müsste, Mylady, es wäre Vermessenheit (Lady schreibt hitzig fort.) Die Millerin stürzte außer sich durch den Vorsaal – Sie glühen – Sie sprechen mit sich selbst (Lady schreibt immer fort.) Ich erschrecke – Was muss geschehen sein?
HOFMARSCHALL (tritt herein, macht dem Rücken der Lady tausend Verbeugungen; da sie ihn nicht bemerkt, kommt er näher, stellt sich hinter ihren Sessel, sucht den Zipfel ihres [72] Kleides wegzukriegen und drückt einen Kuss darauf, mit furchtsamem Lispeln): Serenissimus –
LADY (indem sie Sand streut und das Geschriebene durchfliegt): Er wird mir schwarzen Undank zur Last legen – Ich war eine Verlassene. Er hat mich aus dem Elend gezogen – Aus dem Elend? – Abscheulicher Tausch! – Zerreiße deine Rechnung, Verführer! Meine ewige Schamröte bezahlt sie mit Wucher.
HOFMARSCHALL (nachdem er die Lady vergeblich von allen Seiten umgangen hat): Mylady scheinen etwas distrait zu sein – Ich werde mir wohl selbst die Kühnheit erlauben müssen. (Sehr laut.) Serenissimus schicken mich, Mylady zu fragen, ob diesen Abend Vauxhall sein werde oder teutsche Komödie?
LADY (lachend aufstehend): Eines von beiden, mein Engel – Unterdessen bringen Sie Ihrem Herzog diese Karte zum Dessert! (Gegen Sophien.). Du, Sophie, befiehlst, dass man anspannen soll, und rufst meine ganze Garderobe in diesem Saal zusammen –
SOPHIE (geht ab voll Bestürzung): O Himmel! Was ahndet mir? Was wird das noch werden?
HOFMARSCHALL: Sie sind echauffiert, meine Gnädige?
LADY: Um so weniger wird hier gelogen sein – Hurra, Herr Hofmarschall! Es wird eine Stelle vakant. Gut Wetter für Kuppler. (Da der Marschall einen zweifelhaften Blick auf den Zettel wirft.) Lesen Sie, lesen Sie!– Es ist mein Wille, dass der Inhalt nicht unter vier Augen bleibe.
HOFMARSCHALL (liest, unterdessen sammeln sich die Bedienten der Lady im Hintergrund):
»Gnädigster Herr,
Ein Vertrag, den Sie so leichtsinnig brachen, kann mich nicht mehr binden. Die Glückseligkeit Ihres Landes war die Bedingung meiner Liebe. Drei Jahre währte der Betrug. Die Binde fällt mir von den Augen; ich verabscheue Gunstbezeugungen, die von den Tränen der Untertanen triefen. – Schenken Sie die Liebe, die ich Ihnen nicht mehr erwidern kann, Ihrem weinenden Lande und lernen von einer britischen Fürstin Erbarmen gegen Ihr teutsches Volk. In einer Stunde bin ich über der Grenze.
Johanna Norfolk.«
ALLE BEDIENTE (murmeln bestürzt durcheinander). Über der Grenze?
HOFMARSCHALL (legt die Karte erschrocken auf den Tisch): Behüte der Himmel, meine Beste und Gnädige! Den Überbringer müsste der Hals eben so jücken als der Schreiberin. [73]
LADY: Das ist deine Sorge, du Goldmann – Leider weiß ich es, dass du und deinesgleichen am Nachbeten dessen, was andre getan haben, erwürgen! – Mein Rat wäre, man backte den Zettel in eine Wildbretpastete, so fänden ihn Serenissimus auf dem Teller –
HOFMARSCHALL: Ciel! Diese Vermessenheit! – So erwägen Sie doch, so bedenken Sie doch, wie sehr Sie sich in Disgrace setzen, Lady!
LADY (wendet sich zu der versammelten Dienerschaft und spricht das Folgende mit der innigsten Rührung): Ihr steht bestürzt, guten Leute, erwartet angstvoll, wie sich das Rätsel entwickeln wird? – Kommt näher, meine Lieben – Ihr dientet mir redlich und warm, sahet mir öfter in die Augen als ich die Börse, euer Gehorsam war eure Leidenschaft, euer Stolz – meine Gnade! – – Dass das Andenken eurer Treue zugleich das Gedächtnis meiner Erniedrigung sein muss! Trauriges Schicksal, dass meine schwärzesten Tage eure glücklichen waren! (Mit Tränen in den Augen.) Ich entlasse euch, meine Kinder – – Lady Milford ist nicht mehr, und Johanna von Norfolk zu arm, ihre Schuld abzutragen – Mein Schatzmeister stürze meine Schatulle unter euch – Dieser Palast bleibt dem Herzog – Der Ärmste von euch wird reicher von hinnen gehen als seine Gebieterin. (Sie reicht ihre Hände hin, die alle nach einander mit Leidenschaft küssen.) Ich verstehe euch, meine Guten – Lebt wohl! Lebt ewig wohl! (Fasst sich aus ihrer Beklemmung.) Ich höre den Wagen vorfahren. (Sie reißt sich los, will hinaus, der Hofmarschall verrennt ihr den Weg.) Mann des Erbarmens, stehst du noch immer da?
HOFMARSCHALL (der diese ganze Zeit über mit einem Geistesbankerott auf den Zettel sah): Und dieses Billet soll ich Seiner Hochfürstlichen Durchlaucht zu höchsteigenen Händen geben?
LADY: Mann des Erbarmens! zu höchsteigenen Händen, und sollst melden zu höchsteigenen Ohren, weil ich nicht barfuß nach Loretto könne, so werde ich um den Taglohn arbeiten, mich zu reinigen von dem Schimpf, ihn beherrscht zu haben.
(Sie eilt ab. Alle Übrigen gehen sehr bewegt auseinander.)

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