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Dienstag, 20. Januar 2015

2. Akt zweite Szene Kabale und Liebe

Personen

  • Lady
  • Sophie
  • Diener

Inhalt 


Der Kammerdiener bringt Lady Milford kostbare Steine. Sie fragt nach der Herkunft dieser Steine und der Kammerdiener berichtet, dass dafür 7000 Soldaten verkauft worden sind. Er selbst ist sehr ergriffen, da auch ein Mitglied seiner Familie beteiligt ist. Lady Milford ist sehr ergriffen, weil sie von all diesen Dingen nichts mitbekommen hat. Sie bringt ihr Entsetzten zum Ausdruck, dass zahlreiche der Protestierenden erschossen worden sind. Sie möchte dem Kammerdiener, der ihr die Wahrheit sagte, Geld geben, doch der ist abfällig und lehnt ab. Die Lady beauftragt Sophie den Namen des Dieners herauszufinden, sodass dieser seine Söhne wieder bekommen kann. Sie möchte die wertvollen Steine einsetzen, um 400 verarmte Familien zu unterstützen.
Schließlich kommt der Major und Lady Milford ist verunsichert.

Interpretation

Am Ende der Szene kann man deutlich ablesen wie sehr Lady Milford in Ferdinand verliebt ist. Sie beginnt zu stottern und überlegt ihn nicht zu empfangen. 

Ein weiteres wichtiges Thema kommt durch das Gespräch des Kammerdiener mit der Lady Milford auf die Bühne: Soldatenhandel. Dieser Umstand blieb der privilegierten Lady Milford sonst verborgen. Sie wusste ebenfalls nichts von den zahlreichen Demonstranten, deren Widerstand mit Gewalt nieder geschlagen wurde. Durch diesen Umstand macht Schiller zum Einen auf das Phänomen des Soldatenhandels aufmerksam, zum anderen verdeutlicht er den Abstand, den die herrschenden Schichten zu ihren Untergebenen und den Ereignissen im Land hatten. 



ZWEITE SZENE

Ein alter Kammerdiener des Fürsten, der ein Schmuckkästchen trägt. Die Vorigen.
KAMMERDIENER: Seine Durchlaucht der Herzog empfehlen sich Mylady zu Gnaden und schicken Ihnen diese Brillanten zur Hochzeit. Sie kommen so eben erst aus Venedig.
LADY (hat das Kästchen geöffnet und fährt erschrocken zurück): Mensch! was bezahlt dein Herzog für diese Steine?
KAMMERDIENER (mit finsterm Gesicht): Sie kosten ihn keinen Heller.
LADY: Was? Bist du rasend? Nichts? – und (indem sie einen [24] Schritt von ihm wegtritt) du wirfst mir ja einen Blick zu, als wenn du mich durchbohren wolltest – Nichts kosten ihn diese unermesslich kostbaren Steine?
KAMMERDIENER: Gestern sind siebentausend Landskinder nach Amerika fort – Die zahlen alles.
LADY (setzt den Schmuck plötzlich nieder und geht rasch durch den Saal, nach einer Pause zum Kammerdiener): Mann, was ist dir? Ich glaube, du weinst?
KAMMERDIENER (wischt sich die Augen, mit schrecklicher Stimme, alle Glieder zitternd): Edelsteine wie diese da – ich hab' auch ein paar Söhne drunter.
LADY (wendet sich bebend weg, seine Hand fassend): Doch keinen Gezwungenen?
KAMMERDIENER (lacht fürchterlich): O Gott – Nein – lauter Freiwillige. Es traten wohl so etliche vorlaute Bursch’ vor die Front heraus und fragten den Obersten, wie teuer der Fürst das Joch Menschen verkaufe? – Aber unser gnädigster Landesherr ließ alle Regimenter auf dem Paradeplatz aufmarschieren und die Maulaffen niederschießen. Wir hörten die Büchsen knallen, sahen ihr Gehirn auf das Pflaster sprützen, und die ganze Armee schrie: Juchhe nach Amerika! –
LADY (fällt mit Entsetzen in den Sofa): Gott! Gott! – Und ich hörte nichts? Und ich merkte nichts?
KAMMERDIENER: Ja, gnädige Frau – Warum musstet ihr denn mit unserm Herrn gerad auf die Bärenhatz reiten, als man den Lärmen zum Aufbruch schlug? – Die Herrlichkeit hättet ihr doch nicht versäumen sollen, wie uns die gellenden Trommeln verkündigten, es ist Zeit, und heulende Waisen dort einen lebendigen Vater verfolgten, und hier eine wütende Mutter lief, ihr saugendes Kind an Bajonetten zu spießen, und wie man Bräutigam und Braut mit Säbelhieben auseinander riss, und wir Graubärte verzweiflungsvoll dastanden und den Burschen auch zuletzt die Krücken noch nachwarfen in die Neue Welt – Oh, und mitunter das polternde Wirbelschlagen, damit der Allwissende uns nicht sollte beten hören –
LADY (steht auf, heftig bewegt): Weg mit diesen Steinen – sie blitzen Höllenflammen in mein Herz. (Sanfter zum Kammerdiener.) Mäßige dich, armer alter Mann. Sie werden wieder kommen. Sie werden ihr Vaterland wieder sehen.
KAMMERDIENER (warm und voll): Das weiß der Himmel! Das werden sie! – Noch am Stadttor drehten sie sich um und schrien: »Gott mit euch, Weib und Kinder – Es leb unser Landesvater – Am Jüngsten Gericht sind wir wieder da!« – [25]
LADY (mit starkem Schritt auf und nieder gehend): Abscheulich! Fürchterlich! – Mich beredet man, ich habe sie alle getrocknet, die Tränen des Landes – Schrecklich, schrecklich gehen mir die Augen auf – Geh du – Sag deinem Herrn – Ich werd ihm persönlich danken! (Kammerdiener will gehen, sie wirft ihm ihre Geldbörse in den Hut.) Und das nimm, weil du mir Wahrheit sagtest –
KAMMERDIENER (wirft sie verächtlich auf den Tisch zurück): Legt’s zu dem Übrigen. (Er geht ab.)
LADY (sieht ihm erstaunt nach): Sophie, spring ihm nach, frag ihn um seinen Namen. Er soll seine Söhne wieder haben. (Sophie ab. Lady nachdenkend auf und nieder. Pause. Zu Sophien, die wiederkommt.) Ging nicht jüngst ein Gerüchte, dass das Feuer eine Stadt an der Grenze verwüstet und bei vierhundert Familien an den Bettelstab gebracht habe?(Sie klingelt.)
SOPHIE: Wie kommen Sie auf das? Allerdings ist es so, und die mehresten dieser Unglücklichen dienen jetzt ihren Gläubigern als Sklaven oder verderben in den Schachten der fürstlichen Silberbergwerke.
BEDIENTER (kommt): Was befehlen Mylady?
LADY (gibt ihm den Schmuck): Dass das ohne Verzug in die Landschaft gebracht werde! – Man soll es sogleich zu Geld machen, befehl ich, und den Gewinst davon unter die Vierhundert verteilen, die der Brand ruiniert hat.
SOPHIE: Mylady, bedenken Sie, dass Sie die höchste Ungnade wagen.
LADY (mit Größe): Soll ich den Fluch seines Landes in meinen Haaren tragen? (Sie winkt dem Bedienten; dieser geht.) Oder willst du, dass ich unter dem schrecklichen Geschirr solcher Tränen zu Boden sinke? – Geh, Sophie – Es ist besser, falsche Juwelen im Haar und das Bewusstsein dieser Tat im Herzen zu haben.
SOPHIE: Aber Juwelen wie diese! Hätten Sie nicht Ihre schlechtern nehmen können? Nein, wahrlich, Mylady! es ist Ihnen nicht zu vergeben.
LADY: Närrisches Mädchen! Dafür werden in einem Augenblick mehr Brillanten und Perlen für mich fallen, als zehen Könige in ihren Diademen getragen, und schönere –
BEDIENTER (kommt zurück): Major von Walter –
SOPHIE (springt auf die Lady zu): Gott! Sie verblassen –
LADY: Der erste Mann, der mir Schrecken macht – Sophie – Ich sei unpässlich, Eduard – Halt – Ist er aufgeräumt? Lacht er? Was spricht er? O Sophie! Nicht wahr, ich sehe hässlich aus?
SOPHIE: Ich bitte Sie, Lady –
BEDIENTER: Befehlen Sie, dass ich ihn abweise? [26]
LADY (stotternd): Er soll mir willkommen sein. (Bedienter hinaus.) Sprich, Sophie – Was sag ich ihm? Wie empfang ich ihn? – Ich werde stumm sein. – Er wird meiner Schwäche spotten – Er wird – o was ahndet mir – Du verlässest mich, Sophie? – Bleib – Doch nein! Gehe! – So bleib doch. (Der Major kommt durch das Vorzimmer.)
SOPHIE: Sammeln Sie sich. Er ist schon da.

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