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Donnerstag, 8. Januar 2015

3. Akt vierte Szene

Personen

  • Ferdinand
  • Luise

Inhalt 


Ferdinand und Luise ahnen das drohende Unheil Ihnen ist beiden klar, dass der Zorn von Ferdinands Vater nicht lange auf sich warten lassen wird. Luise sorgt sich um ihren Vater, hat Angst er könnte Objekt der möglichen Rache des Präsidenten werden. Ferdinand schlägt vor dem Präsidenten das Blutgeld wegzunehmen und damit zu fliehen, das will Luise aber auf keinen Fall. Sie schlägt die Trennung vor, worauf hin Ferdinand die Fassung verliert. Er beschuldigt Luise einen Geliebten zu haben


Interpretation

In dieser Szene prallt der emotionale Ferdinand mit der vernünftigen Luise aufeinander. Man merkt, dass bereits jetzt ein Keil zwischen das Paar getrieben wurde, sie befinden sich in einer Kriese. Luise sorgt sich sehr um ihre Familie, dies nimmt Ferdinand aber gar nicht ernst. Der ist ganz mit sich und seinen Gefühlen beschäftigt und ist sehr emotional.

VIERTE SZENE
Zimmer in Millers Wohnung.
Luise und Ferdinand.
LUISE: Ich bitte dich, höre auf. Ich glaube an keine glücklichen Tage mehr. Alle meine Hoffnungen sind gesunken.
FERDINAND: So sind die meinigen gestiegen. Mein Vater ist aufgereizt. Mein Vater wird alle Geschütze gegen uns richten. Er wird mich zwingen, den unmenschlichen Sohn zu machen. Ich stehe nicht mehr für meine kindliche Pflicht. Wut und Verzweiflung werden mir das schwarze Geheimnis seiner Mordtat erpressen. Der Sohn wird den Vater in die Hände des Henkers liefern – Es ist die höchste Gefahr – – und die höchste Gefahr musste da sein, wenn meine Liebe den Riesensprung wagen sollte. – – Höre, Luise – Ein Gedanke, groß und vermessen wie meine Leidenschaft, drängt sich vor meine Seele – Du, Luise, und ich und die Liebe! – liegt nicht in diesem Zirkel der ganze Himmel? oder brauchst du noch etwas Viertes dazu?
LUISE: Brich ab. Nichts mehr. Ich erblasse über das, was du sagen willst.
FERDINAND: Haben wir an die Welt keine Forderung mehr, warum denn ihren Beifall erbetteln? Warum wagen, wo nichts gewonnen wird und alles verloren werden kann? – Wird dieses Aug nicht eben so schmelzend funkeln, ob es im Rhein oder in der Elbe sich spiegelt oder im baltischen Meer? Mein Vaterland ist, wo mich Luise liebt. Deine Fußtapfe in wilden sandigten Wüsten mir interessanter als das Münster in meiner Heimat – Werden wir die Pracht der Städte vermissen? Wo wir sein mögen, Luise, geht eine Sonne auf, eine unter – Schauspiele, neben welchen der üppigste Schwung der Künste verblasst. Werden wir Gott in keinem Tempel mehr dienen, so ziehet die Nacht mit begeisterndem Schauern auf, der wechselnde Mond predigt uns Buße, und eine andächtige Kirche von Sternen betet mit uns. Werden wir uns in Gesprächen der Liebe erschöpfen? – Ein Lächeln meiner Luise ist Stoff für Jahrhunderte, und der Traum des Lebens ist aus, bis ich diese Träne ergründe.
LUISE: Und hättest du sonst keine Pflicht mehr als deine Liebe?
FERDINAND (sie umarmend): Deine Ruhe ist meine heiligste.
LUISE (sehr ernsthaft): So schweig und verlass mich – Ich habe einen Vater, der kein Vermögen hat als diese einzige Tochter [50] – der morgen sechzig alt wird – der der Rache des Präsidenten gewiss ist. –
FERDINAND (fällt rasch ein): Der uns begleiten wird. Darum keinen Einwurf mehr, Liebe. Ich gehe, mache meine Kostbarkeiten zu Geld, erhebe Summen auf meinen Vater. Es ist erlaubt, einen Räuber zu plündern, und sind seine Schätze nicht Blutgeld des Vaterlands? – Schlag ein Uhr um Mitternacht wird ein Wagen hier anfahren. Ihr werft euch hinein. Wir fliehen.
LUISE: Und der Fluch deines Vaters uns nach? – ein Fluch, Unbesonnener, den auch Mörder nie ohne Erhörung aussprechen, den die Rache des Himmels auch dem Dieb auf dem Rade hält, der uns Flüchtlinge unbarmherzig wie ein Gespenst von Meer zu Meer jagen würde? – Nein, mein Geliebter! Wenn nur ein Frevel dich mir erhalten kann, so hab ich noch Stärke, dich zu verlieren.
FERDINAND (steht still und murmelt düster): Wirklich?
LUISE: Verlieren! – O ohne Grenzen entsetzlich ist der Gedanke – Grässlich genug, den unsterblichen Geist zu durchbohren und die glühende Wange der Freude zu bleichen – Ferdinand! dich zu verlieren! Doch! Man verliert ja nur, was man besessen hat, und dein Herz gehört deinem Stande – Mein Anspruch war Kirchenraub, und schaudernd geb ich ihn auf.
FERDINAND (das Gesicht verzerrt und an der Unterlippe nagend): Gibst du ihn auf?
LUISE: Nein! Sieh mich an, lieber Walter. Nicht so bitter die Zähne geknirscht. Komm! Lass mich jetzt deinen sterbenden Mut durch mein Beispiel beleben. Lass mich die Heldin dieses Augenblicks sein – einem Vater den entflohenen Sohn wieder schenken – einem Bündnis entsagen, das die Fugen der Bürgerwelt auseinander treiben und die allgemeine ewige Ordnung zugrund stürzen würde – Ich bin die Verbrecherin – mit frechen, törichten Wünschen hat sich mein Busen getragen – mein Unglück ist meine Strafe, so lass mir doch jetzt die süße, schmeichelnde Täuschung, dass es mein Opfer war – Wirst du mir diese Wollust missgönnen?
FERDINAND (hat in der Zerstreuung und Wut eine Violine ergriffen und auf derselben zu spielen versucht – Jetzt zerreißt er die Saiten, zerschmettert das Instrument auf dem Boden und bricht in ein lautes Gelächter aus):
LUISE: Walter! Gott im Himmel! Was soll das? – Ermanne dich. – Fassung verlangt diese Stunde – es ist eine trennende. Du hast ein Herz, lieber Walter. Ich kenne es. – Warm wie das Leben ist deine Liebe und ohne Schranken wie das Unermessliche – Schenke sie einer Edeln und Würdigern – sie wird die Glücklichsten [51] ihres Geschlechts nicht beneiden – – (Tränen unterdrückend.) Mich sollst du nicht mehr sehn – Das eitle betrogene Mädchen verweine seinen Gram in einsamen Mauren, um seine Tränen wird sich niemand bekümmern – Leer und erstorben ist meine Zukunft – Doch werd ich noch je und je am verwelkten Strauß der Vergangenheit riechen. (Indem sie ihm mit abgewandtem Gesicht ihre zitternde Hand gibt.) Leben Sie wohl, Herr von Walter.
FERDINAND (springt aus seiner Betäubung auf): Ich entfliehe, Luise. Wirst du mir wirklich nicht folgen?
LUISE (hat sich im Hintergrund des Zimmers niedergesetzt und hält das Gesicht mit beiden Händen bedeckt): Meine Pflicht heißt mich bleiben und dulden.
FERDINAND: Schlange, du lügst. Dich fesselt was anders hier.
LUISE (im Ton des tiefsten inwendigen Leidens): Bleiben Sie bei dieser Vermutung – sie macht vielleicht weniger elend.
FERDINAND: Kalte Pflicht gegen feurige Liebe! – Und mich soll das Märchen blenden? Ein Liebhaber fesselt dich, und Weh über dich und ihn, wenn mein Verdacht sich bestätigt!(Geht schnell ab.)

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