Wir brauchen Eure Unterstützung. Auf unserem Nachhilfe für Dich Kanal Nachhilfe für Dich finden alle Schülerinnen und Schüler Videos für kostenlos Nachhilfe. Wir müssen nun die 1000 Abonnenten knacken, sonst verlieren wir die Partnerschaft mit Youtube. Für Euch ist es ein Klick, für andere evtl. die Abiturnote. Danke für Euren Support.
Wir brauchen Eure Unterstützung. Auf unserem Nachhilfe für Dich Kanal Nachhilfe für Dich finden alle Schülerinnen und Schüler Videos für kostenlos Nachhilfe. Wir müssen nun die 1000 Abonnenten knacken, sonst verlieren wir die Partnerschaft mit Youtube. Für Euch ist es ein Klick, für andere evtl. die Abiturnote. Danke für Euren Support.

Freitag, 2. Januar 2015

4. Akt dritte Szene Kabale und Liebe

Personen

  • Hofmarsschall
  • Ferdinand


Inhalt 

Ferdinand sucht den Hofmarschall auf. Dieser ist zunächst nicht in Sorge, jedoch ändert sich dies als Ferdinand ihn bedroht. Luises Liebhaber ist rasend vor Eifersucht und möchte genau wissen wie weit das Paar miteinander gekommen ist.  Ferdinand beschimpft den Hofmarschall wegen dessen vermeidlicher Affäre mit Luise wüst und dieser gesteht schließlich unter der Bedrohung mit Waffen, dass keine wirkliche Beziehung zwischen den beiden bestand, sondern das es sich um eine Intrige des Fürsten gehandelt hat. 

Interpretation


In dieser Szene sieht man sehr deutlich wie tief emotional Ferdinand ist. Er ist noch voller Gefühl für Luise, denn er möchte genau wissen wie weit der Hofmarschall mit ihr gekommen ist. Ferdinands Eifersucht geht so weit, dass er den Liebhaber seiner Geliebten umbringen würde. In dieser Szene scheint Ferdinand zu allem bereit, auch zu einem Mord. 

DRITTE SZENE

Der Hofmarschall und Ferdinand.
HOFMARSCHALL (ins Zimmer trippelnd): Sie haben den Wunsch blicken lassen, mein Bester –
FERDINAND (vor sich hinmurmelnd): Einem Schurken den Hals zu brechen. (Laut.) Marschall, dieser Brief muss Ihnen bei der Parade aus der Tasche gefallen sein – und ich (mit boshaftem Lachen) war zum Glück noch der Finder.
HOFMARSCHALL: Sie?
FERDINAND: Durch den lustigsten Zufall. Machen Sie’s mit der Allmacht aus.
HOFMARSCHALL: Sie sehen, wie ich erschrecke, Baron.
FERDINAND: Lesen Sie! Lesen Sie! (Von ihm weggehend.) Bin ich auch schon zum Liebhaber zu schlecht, vielleicht lass ich [60] mich desto besser als Kuppler an. (Während dass jener liest, tritt er zur Wand und nimmt zwei Pistolen herunter.)
HOFMARSCHALL (wirft den Brief auf den Tisch und will sich davonmachen): Verflucht!
FERDINAND (führt ihn am Arm zurück): Geduld, lieber Marschall. Die Zeitungen dünken mich angenehm. Ich will meinen Finderlohn haben. (Hier zeigt er ihm die Pistolen.)
HOFMARSCHALL (tritt bestürzt zurück): Sie werden vernünftig sein, Bester.
FERDINAND (mit starker, schrecklicher Stimme): Mehr als zu viel, um einen Schelmen, wie du bist, in jene Welt zu schicken! (Er dringt ihm die eine Pistole auf, zugleich zieht er sein Schnupftuch.) Nehmen Sie! dieses Schnupftuch da fassen Sie! – Ich hab’s von der Buhlerin.
HOFMARSCHALL: Über dem Schnupftuch? Rasen Sie? Wohin denken Sie?
FERDINAND: Fass dieses End an, sag ich. sonst wirst du ja fehlschießen, Memme! – Wie sie zittert, die Memme! Du solltest Gott danken, Memme, dass du zum ersten Mal etwas in deinen Hirnkasten kriegst. (Hofmarschall macht sich auf die Beine.) Sachte! Dafür wird gebeten sein. (Er überholt ihn und riegelt die Türe.)
HOFMARSCHALL: Auf dem Zimmer, Baron?
FERDINAND: Als ob sich mit dir ein Gang vor den Wall verlohnte? – Schatz, so knallt’s desto lauter, und das ist ja doch wohl das erste Geräusch, das du in der Welt machst – Schlag an!
HOFMARSCHALL (wischt sich die Stirn): Und Sie wollen Ihr kostbares Leben so aussetzen, junger hoffnungsvoller Mann?
FERDINAND: Schlag an, sag ich. Ich habe nichts mehr in dieser Welt zu tun.
HOFMARSCHALL: Aber ich desto mehr, mein Allervortrefflichster.
FERDINAND: Du, Bursche? Was du? – Der Notnagel zu sein, wo die Menschen sich rar machen? In einem Augenblick sieben Mal kurz und sieben Mal lang zu werden, wie der Schmetterling an der Nadel? Ein Register zu führen über die Stuhlgänge deines Herrn und der Mietgaul seines Witzes zu sein? Eben so gut. Ich führe dich wie irgendein seltenes Murmeltier mit mir. Wie ein zahmer Affe sollst du zum Geheul der Verdammten tanzen, apportieren und aufwarten und mit deinen höfischen Künsten die ewige Verzweiflung belustigen.
HOFMARSCHALL: Was Sie befehlen, Herr, wie Sie belieben – Nur die Pistolen weg! [61]
FERDINAND: Wie er dasteht, der Schmerzenssohn! – Dasteht, dem sechsten Schöpfungstag zum Schimpfe! Als wenn ihn ein Tübinger Buchhändler dem Allmächtigen nachgedruckt hätte! – Schande nur, ewig Schande für die Unze Gehirn, die so schlecht in diesem undankbaren Schädel wuchert. Diese einzige Unze hätte dem Pavian noch vollends zum Menschen geholfen, da sie jetzt nur einen Bruch von Vernunft macht – Und mit diesem ihr Herz zu teilen? – Ungeheuer! Unverantwortlich! – Einem Kerl, mehr gemacht, von Sünden zu entwöhnen als dazu anzureizen.
HOFMARSCHALL: Oh! Gott sei ewig Dank! Er wird witzig.
FERDINAND: Ich will ihn gelten lassen. Die Toleranz, die der Raupe schont, soll auch diesem zugute kommen. Man begegnet ihm, zuckt etwa die Achsel, bewundert vielleicht noch die kluge Wirtschaft des Himmels, der auch mit Trebern und Bodensatz noch Kreaturen speist; der dem Raben am Hochgericht und einem Höfling im Schlamme der Majestäten den Tisch deckt – Zuletzt erstaunt man noch über die große Polizei der Vorsicht, die auch in der Geisterwelt ihre Blindschleichen und Taranteln zur Ausfuhr des Gifts besoldet. – Aber (indem seine Wut sich erneuert) an meine Blume soll mir das Ungeziefer nicht kriechen, oder ich will es (den Marschall fassend und unsanft herumschüttelnd) so und so und wieder so durcheinander quetschen.
HOFMARSCHALL (für sich hinseufzend): O mein Gott! Wer hier weg wäre! Hundert Meilen von hier, im Bicêtre zu Paris! nur bei diesem nicht!
FERDINAND: Bube! Wenn sie nicht rein mehr ist? Bube! wenn du genossest, wo ich anbetete! (Wütender) Schwelgtest, wo ich einen Gott mich fühlte? (Plötzlich schweigt er, darauf fürchterlich.) Dir wäre besser, Bube, du flöhest der Hölle zu, als dass dir mein Zorn im Himmel begegnete! – Wie weit kamst du mit dem Mädchen? Bekenne!
HOFMARSCHALL: Lassen Sie mich los. Ich will alles verraten.
FERDINAND: Oh! es muss reizender sein, mit diesem Mädchen zu buhlen, als mit andern noch so himmlisch zu schwärmen – Wollte sie ausschweifen, wollte sie, sie könnte den Wert der Seele herunterbringen und die Tugend mit der Wollust verfälschen. (Dem Marschall die Pistole aufs Herz drückend.) Wie weit kamst du mit ihr? Ich drücke ab, oder bekenne!
HOFMARSCHALL: Es ist nichts – ist ja alles nichts. Haben Sie nur eine Minute Geduld. Sie sind ja betrogen. 
FERDINAND: Und daran mahnst du mich, Bösewicht? – Wie weit kamst du mit ihr? Du bist des Todes, oder bekenne!
HOFMARSCHALL: Mon Dieu! Mein Gott! Ich spreche ja – So hören Sie doch nur – Ihr Vater – Ihr eigener, leiblicher Vater –
FERDINAND (grimmiger): Hat seine Tochter an dich verkuppelt? Und wie weit kamst du mit ihr? Ich ermorde dich, oder bekenne!
HOFMARSCHALL: Sie rasen. Sie hören nicht. Ich sah sie nie. Ich kenne sie nicht. Ich weiß gar nichts von ihr.
FERDINAND (zurücktretend): Du sahst sie nie? Kennst sie nicht? Weißt gar nichts von ihr? – Die Millerin ist verloren um deinetwillen, du leugnest sie dreimal in einem Atem hinweg? – Fort, schlechter Kerl. (Er gibt ihm mit der Pistole einen Streich und stößt ihn aus dem Zimmer.) Für deinesgleichen ist kein Pulver erfunden!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Dieser Blog ist mit Blogspot, einem Googleprodukt, erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung & Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.

Um auf diesem Blog zu kommentieren benötigst Du - wie bisher auch - ein Google Konto. Konto anlegen

Wenn Du die Kommentare zu diesem Beitrag durch Setzen des Häkchens abonnierst, informiert Dich Google jeweils durch eine Mail an die in Deinem Googleprofil hinterlegte Mail-Adresse.
Durch Entfernen des Hakens löscht Du Dein Abbonement und es wird Dir eine entsprechende Vollzugsnachricht angezeigt. Du hast aber auch die Möglichkeit Dich in der Mail, die Dich über einen neuen Kommentar informiert, über einen deutlichen Link wieder abzumelden.

Du kannst mich aber auch per Mail erreichen: nachhilfefdich@gmail.com

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.