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Freitag, 16. Januar 2015

2. Akt sechste Szene Kabale und Liebe

Personen

  • Präsident
  • Ferdinand
  • Luise
  • Miller

Inhalt 
Die Familie Miller und Ferdinand gehen zu Präsidenten. Der Präsident befragt Luise seit wann sie Ferdinand treffen würde und ob er ihr gegenüber Versicherungen gemacht hätte. Luise antwortet ausführlich und Ferdinand redet immer ungefragt mit. Er betont seine Zuneigung Luise gegenüber. Der Präsident fragt Luise ob sie sich prostituiert hätte. 
Es kommt zu einer Auseinandersetzung, die zunächst zwischen Ferdinand und seinem Vater mit Luise stattfindet und sich nachher auf der Ehepaar erweitert.
Der Präsident möchte Herrn Miller in den Kerker werfen lassen und will Luise und ihre Mutter an den Pranger stellen lassen. Ferdinand protestiert heftig, doch der Vater weißt auf seine Macht hin. 



Interpretation


In dieser Szene treffen die Schichten aufeinander. Die einfache Familie von Luise steht plötzlich vor dem mächtigen Präsidenten, dem Vater von Ferdinand. Die Macht des Präsidenten ist so umfassend, dass er die gesamte Familie Miller ins Unglück stürzen kann. Diese nutzt er auch aus, indem er dies der gesamten Familie androht.
Ferdinand hat weniger Respekt vor seinem Vater, als Familie Miller. Dies liegt daran, dass er den mächtigen Mann als Vater sieht und  nicht in seiner Machtpostion.
In dieser Szene wird auch wieder Ferdinands tiefe Liebe zu Luise deutlich, diese hat durch den hohen Einfluss seines Vaters keine Chance. Dennoch verteidigt er Luise gegen die unfairen Einwürfe seines Vaters.  Der Präsident nimmt sich Luise gegenüber auch einige Unverschämtheiten heraus, er fragt sie in sehr boshaftem Ton, ob sie sich an Ferdinand verkauft hätte. 

SECHSTE SZENE

Der Präsident mit einem Gefolge von Bedienten. Vorige.
PRÄSIDENT (im Hereintreten): Da ist er schon.
ALLE (erschrocken). [36]
FERDINAND (weicht einige Schritte zurücke): Im Hause der Unschuld.
PRÄSIDENT: Wo der Sohn Gehorsam gegen den Vater lernt?
FERDINAND: Lassen Sie uns das – –
PRÄSIDENT (unterbricht ihn, zu Millern): Er ist der Vater?
MILLER: Stadtmusikant Miller.
PRÄSIDENT (zur Frau): Sie die Mutter?
FRAU: Ach ja! die Mutter.
FERDINAND (zu Millern): Vater, bring Er die Tochter weg – Sie droht eine Ohnmacht.
PRÄSIDENT: Überflüssige Sorgfalt. Ich will sie anstreichen (Zu Luisen.) Wie lang kennt Sie den Sohn des Präsidenten?
LUISE: Diesem habe ich nie nachgefragt. Ferdinand von Walter besucht mich seit dem November.
FERDINAND: Betet sie an.
PRÄSIDENT: Erhielt sie Versicherungen?
FERDINAND: Vor wenig Augenblicken die feierlichste im Angesicht Gottes.
PRÄSIDENT (zornig zu seinem Sohn): Zur Beichte deiner Torheit wird man dir schon das Zeichen geben. (Zu Luisen.) Ich warte auf Antwort.
LUISE: Er schwur mir Liebe.
FERDINAND: Und wird sie halten.
PRÄSIDENT: Muss ich befehlen, dass du schweigst? – Nahm Sie den Schwur an?
LUISE (zärtlich): Ich erwiderte ihn.
FERDINAND (mit fester Stimme): Der Bund ist geschlossen.
PRÄSIDENT: Ich werde das Echo hinaus werfen lassen. (Boshaft zu Luisen.) Aber er bezahlte Sie doch jederzeit bar?
LUISE (aufmerksam) : Diese Frage verstehe ich nicht ganz.
PRÄSIDENT (mit beißendem Lachen): Nicht? Nun! ich meine nur – Jedes Handwerk hat, wie man sagt, einen goldenen Boden – auch Sie, hoff ich, wird Ihre Gunst nicht verschenkt haben – oder war’s Ihr vielleicht mit dem bloßen Verschluss gedient? Wie?
FERDINAND (fährt wie rasend auf): Hölle! was war das?
LUISE (zum Major mit Würde und Unwillen): Herr von Walter, jetzt sind Sie frei.
FERDINAND: Vater! Ehrfurcht befiehlt die Tugend auch im Bettlerkleid.
PRÄSIDENT (lacht lauter): Eine lustige Zumutung! Der Vater soll die Hure des Sohns respektieren.
LUISE (stürzt nieder): O Himmel und Erde! [37]
FERDINAND (mit Luisen zu gleicher Zeit, indem er den Degen nach dem Präsidenten zückt, den er aber schnell wieder sinken lässt): Vater! Sie hatten einmal ein Leben an mich zu fordern – Es ist bezahlt. (Den Degen einsteckend.) Der Schuldbrief der kindlichen Pflicht liegt zerrissen da –
MILLER (der bis jetzt furchtsam auf der Seite gestanden, tritt hervor in Bewegung, wechselweis vor Wut mit den Zähnen knirschend und für Angst damit klappernd): Euer Exzellenz – Das Kind ist des Vaters Arbeit – Halten zu Gnaden – Wer das Kind eine Mähre schilt, schlägt den Vater ans Ohr, und Ohrfeig um Ohrfeig – Das ist so Tax bei uns – Halten zu Gnaden.
FRAU: Hilf, Herr und Heiland! – Jetzt bricht auch der Alte los – über unserm Kopf wird das Wetter zusammenschlagen.
PRÄSIDENT (der es nur halb gehört hat): Regt sich der Kuppler auch? – Wir sprechen uns gleich, Kuppler.
MILLER: Halten zu Gnaden. Ich heiße Miller, wenn Sie ein Adagio hören wollen – mit Buhlschaften dien ich nicht. So lang der Hof da noch Vorrat hat, kommt die Lieferung nicht an uns Bürgersleut. Halten zu Gnaden.
FRAU: Um des Himmels willen, Mann! Du bringst Weib und Kind um.
FERDINAND: Sie spielen hier eine Rolle, mein Vater, wobei Sie sich wenigstens die Zeugen hätten ersparen können.
MILLER (kommt ihm näher, herzhafter): Teutsch und verständlich. Halten zu Gnaden. Euer Exzellenz schalten und walten im Land. Das ist meine Stube. Mein devotestes Kompliment, wenn ich dermaleins ein pro memoria bringe, aber den ungehobelten Gast werf ich zur Tür hinaus – Halten zu Gnaden.
PRÄSIDENT (vor Wut blass): Was? – Was ist das? (Tritt ihm näher.)
MILLER (zieht sich sachte zurück): Das war nur so meine Meinung, Herr – Halten zu Gnaden.
PRÄSIDENT (in Flammen): Ha, Spitzbube! Ins Zuchthaus spricht dich deine vermessene Meinung – Fort! Man soll Gerichtsdiener holen. (Einige vom Gefolg gehen ab; der Präsident rennt voll Wut durch das Zimmer.) Vater ins Zuchthaus – an den Pranger Mutter und Metze von Tochter! – Die Gerechtigkeit soll meiner Wut ihre Arme borgen. Für diesen Schimpf muss ich schreckliche Genugtuung haben – Ein solches Gesindel sollte meine Plane zerschlagen und ungestraft Vater und Sohn aneinander hetzen? – Ha, Verfluchte! Ich will meinen Hass an eurem Untergang sättigen, die ganze Brut, Vater, Mutter und Tochter, will ich meiner brennenden Rache opfern. [38]
FERDINAND (tritt gelassen und standhaft unter sie hin): O nicht doch! Seit außer Furcht! Ich bin zugegen. (Zum Präsidenten mit Unterwürfigkeit.) Keine Übereilung, mein Vater! Wenn Sie sich selbst lieben, keine Gewalttätigkeit – Es gibt eine Gegend in meinem Herzen, worin das Wort Vater noch nie gehört worden ist – Dringen Sie nicht bis in diese.
PRÄSIDENT: Nichtswürdiger! Schweig! Reize meinen Grimm nicht noch mehr.
MILLER (kommt aus einer dumpfen Betäubung zu sich selbst): Schau du nach deinem Kinde, Frau. Ich laufe zum Herzog – Der Leibschneider – das hat mir Gott eingeblasen! – der Leibschneider lernt die Flöte bei mir. Es kann mir nicht fehlen beim Herzog. (Er will gehen.)
PRÄSIDENT: Beim Herzog, sagst du? – Hast du vergessen, dass ich die Schwelle bin, worüber du springen oder den Hals brechen musst? – Beim Herzog, du Dummkopf? – Versuch es, wenn du, lebendig tot, eine Turmhöhe tief unter dem Boden im Kerker liegst, wo die Nacht mit der Hölle liebäugelt und Schall und Licht wieder umkehren – rassle dann mit deinen Ketten und wimmre: Mir ist zu viel geschehen!


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