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Montag, 26. Januar 2015

1. Akt Dritte Szene Kabale und Liebe

Personen

  • Miller
  • Frau
  • Luise

Inhalt 
Miller lobt die christliche Haltung seiner Tochter Luise diese gesteht eine schwere Sünderin zu sein. Miller hatte die Hoffnung, dass sie durch das Beten Ferdinand vergessen hätte, doch Luise gesteht, dass ihre Liebe zu ihm zu groß sei. 
Luises Vater ist stark dagegen, dass sie den Major heiratet, Luise selbst ist sich bewusst, dass sie ihrem Vater dadurch Kummer macht.
Der Vater geht ab und die Mutter kommt herbei, auch sie ist von der Situation entsetzt.

Interpretation

Der Konflikt zwischen Luise und ihren Eltern setzt sich fort. Sie möchte den Major heiraten und befindet sich damit in einem offenen Widerstreit zu ihren Eltern.  Besonders der Vater ist stark dagegen, was er ihr in dieser Szene auch zu verstehen gibt. Er verdeutlicht, dass er lieber jetzt sterben würde und sie würden den Major nicht heiraten. Dies zeigt wie stark die Gefühle auf beiden Seiten sind:
Luise betont immer wieder wie sehr sie ihren Ferdinand liebt und das auch der Glaube da keine Ablenkung bietet. Miller ist emotional hoch aufgebracht, weil seine Tochter seinen Wünschen nicht entspricht.

So eine übermäßige Betonung des Gefühls ist ganz typisch für die Erzählweise im Sturm und Drang, in denen Gefühle eine überdurchschnittliche Rolle spielen. Typisch ist auch, dass ihr der Einzelne, das Individuum handelt und zwar nach seinen Wünschen und nicht mehr nur im Sinne der Gemeinschaft. Luise hat eigene Emotionen und Bedürfnisse welche sie nicht mehr den Ansprüchen der Familie unterordnet. 

DRITTE SZENE

Luise Millerin kommt, ein Buch in der Hand. Vorige.
LUISE (legt das Buch nieder, geht zu Millern und drückt ihm die Hand): Guten Morgen, lieber Vater.
MILLER (warm): Brav, meine Luise – Freut mich, dass du so fleißig an deinen Schöpfer denkst. Bleib immer so, und sein Arm wird dich halten. [9]
LUISE: O ich bin eine schwere Sünderin, Vater – War er da, Mutter?
FRAU: Wer, mein Kind?
LUISE: Ah! ich vergaß, dass es noch außer ihm Menschen gibt – Mein Kopf ist so wüste – Er war nicht da? Walter?
MILLER (traurig und ernsthaft): Ich dachte, meine Luise hätte den Namen in der Kirche gelassen?
LUISE (nachdem sie ihn eine Zeitlang starr angesehen): Ich versteh ihn, Vater – fühle das Messer, das Er in mein Gewissen stößt; aber es kommt zu spät. – Ich hab keine Andacht mehr, Vater – der Himmel und Ferdinand reißen an meiner blutenden Seele, und ich fürchte – ich fürchte – (Nach einer Pause.) Doch nein, guter Vater. Wenn wir ihn über dem Gemälde vernachlässigen, findet sich ja der Künstler am feinsten gelobt. – Wenn meine Freude über sein Meisterstück mich ihn selbst übersehen macht, Vater, muss das Gott nicht ergötzen?
MILLER (wirft sich unmutig in den Stuhl): Da haben wir’s! Das ist die Frucht von dem gottlosen Lesen.
LUISE (tritt unruhig an ein Fenster): Wo er wohl jetzt ist? – Die vornehmen Fräulein, die ihn sehen – ihn hören – – ich bin ein schlechtes vergessenes Mädchen. (Erschrickt an dem Wort und stürzt ihrem Vater zu.) Doch nein, nein! verzeih Er mir. Ich beweine mein Schicksal nicht. Ich will ja nur wenig – – an ihn denken – das kostet ja nichts. Dies bisschen Leben – dürft ich es hinhauchen in ein leises schmeichelndes Lüftchen, sein Gesicht abzukühlen! – Dies Blümchen Jugend – wär es ein Veilchen, und er träte drauf, und es dürfte bescheiden unter ihm sterben! – Damit genügte mir, Vater. Wenn die Mücke in ihren Strahlen sich sonnt – kann sie das strafen, die stolze majestätische Sonne?
MILLER (beugt sich gerührt an die Lehne des Stuhls und bedeckt das Gesicht): Höre, Luise – das bissel Bodensatz meiner Jahre, ich gäb es hin, hättest du den Major nie gesehen.
LUISE (erschrocken): Was sagt Er da? Was? – Nein! er meint es anders, der gute Vater. Er wird nicht wissen, dass Ferdinand mein ist, mir geschaffen, mir zur Freude vom Vater der Liebenden. (Sie steht nachdenkend.) Als ich ihn das erste Mal sah – (rascher) und mir das Blut in die Wangen stieg, froher jagten alle Pulse, jede Wallung sprach, jeder Atem lispelte: er ist’s! - und mein Herz den Immermangelnden erkannte, bekräftigte, Er ist’s, - und wie das widerklang durch die ganze mitfreuende Welt. Damals - o damals ging in meiner Seele der erste Morgen auf. Tausend junge Gefühle schossen aus meinem Herzen, wie die Blumen aus dem Erdreich, wenn’s Frühling wird. Ich sah [10] keine Welt mehr, und doch besinn’ ich mich, dass sie niemals so schön war. Ich wusste von keinem Gott mehr, und doch hatt’ ich ihn nie so geliebt.
MILLER (eilt auf sie zu, drückt sie wider seine Brust): Luise – teures – herrliches Kind – Nimm meinen alten mürben Kopf – nimm alles – alles! – den Major – Gott ist mein Zeuge – ich kann dir ihn nimmer geben. (Er geht ab.)
LUISE: Auch will ich ihn ja jetzt nicht, mein Vater. Dieser karge Tautropfe Zeit – schon ein Traum von Ferdinand trinkt ihn wollüstig auf. Ich entsag ihm für dieses Leben. Dann, Mutter – dann, wenn die Schranken des Unterschieds einstürzen – wenn von uns abspringen all die verhassten Hülsen des Standes – Menschen nur Menschen sind – Ich bringe nichts mit mir als meine Unschuld, aber der Vater hat ja so oft gesagt, dass der Schmuck und die prächtigen Titel wohlfeil werden, wenn Gott kommt, und die Herzen im Preise steigen. Ich werde dann reich sein. Dort rechnet man Tränen für Triumphe und schöne Gedanken für Ahnen an. Ich werde dann vornehm sein, Mutter – Was hätte er dann noch für seinem Mädchen voraus?
FRAU (fährt in die Höhe): Luise! der Major! Er springt über die Planke. Wo verberg ich mich doch?
LUISE (fängt an zu zittern): Bleib Sie doch, Mutter.
FRAU: Mein Gott! Wie seh ich aus! ich muss mich ja schämen. Ich darf mich nicht vor Seiner Gnaden so sehen lassen. (Ab.)

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