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Mittwoch, 28. Januar 2015

1. Akt erste Szene Kabale und Liebe

Personen

  • Miller
  • Frau

Inhalt 
Die Szene spielt in Millers Haus. Hier sprechen Miller und seine Frau miteinander. Miller und seine Frau sprechen über die Beziehung ihrer Tochter mit dem Baron. Miller hat Sorge, dass der Präsident davon Wind bekommt und sein Haus in Verruf gerät, seine Frau sieht das weniger eng und befürwortet die Beziehung. Sie sieht darin keine Schande. 

Anmerkung: Weil die Millers einfache Leute sind verwenden sie Worte oft falsch, sie sprechen Begriffe falsch aus. So sagen sie statt diskutieren = disguschtüren 

Interpretation

Man lernt die Familie Miller kennen. Hier wird auch gleich auf ein Problemfeld hingewiesen: Die Beziehung zwischen der Tochter des Hauses und dem Baron. Man erkennt an Hand der Sprache, dass es sich bei Millers um sehr einfache Menschen handelt. Sie sind sich nicht einig was die Beziehung angeht: Während der Herr des Hauses sich um den Ruf seiner Familie sorgt ist Frau Miller deutlich liberaler. Sie lehnt die Verantwortung für die Beziehung ihrer Tochter ab und hält es auch nicht für sinnvoll sich in die Belange ihrer Tochter mit einzumischen.
Herr Miller möchte sich der Obrigkeit gegenüber absichern und alles mit dem Präsidenten klären. Vor diesem hat er offensichtlich Respekt und fürchtet ihn. 



Originaltext:
ERSTE SZENE



[3]
Zimmer beim Musikus.
MILLER steht eben vom Sessel auf und stellt seine Violoncell auf die Seite. An einem Tisch sitzt FRAU MILLERIN noch im Nachtgewand und trinkt ihren Kaffee.
MILLER (schnell auf- und abgehend): Einmal für alle Mal. Der Handel wird ernsthaft. Meine Tochter kommt mit dem Baron ins Geschrei. Mein Haus wird verrufen. Der Präsident bekommt Wind, und – kurz und gut, ich biete dem Junker aus.
FRAU: Du hast ihn nicht in dein Haus geschwatzt – hast ihm deine Tochter nicht nachgeworfen.
MILLER: Hab ihn nicht in mein Haus geschwatzt – hab ihm’s Mädel nicht nachgeworfen; wer nimmt Notiz davon? – Ich war Herr im Haus. Ich hätt meine Tochter mehr coram nehmen sollen. Ich hätt dem Major besser auftrumpfen sollen – oder hätt gleich alles Seiner Exzellenz dem Herrn Papa stecken sollen. Der junge Baron bringt’s mit einem Wischer hinaus, das muss ich wissen, und alles Wetter kommt über den Geiger.
FRAU (schlürft eine Tasse aus): Possen! Geschwätz! Was kann über dich kommen? Wer kann dir was anhaben? Du gehst deiner Profession nach und raffst Scholaren zusammen, wo sie zu kriegen sind.
MILLER: Aber, sag mir doch, was wird bei dem ganzen Kommerz auch herauskommen? – Nehmen kann er das Mädel nicht – Vom Nehmen ist gar die Rede nicht, und zu einer dass Gott erbarm? – Guten Morgen! – Gelt, wenn so ein Musje von sich da und dort, und dort und hier schon herumbeholfen hat, wenn er, der Henker weiß als was? gelöst hat, schmeckt’s meinem guten Schlucker freilich, einmal auf süß Wasser zu graben. Gib du Acht! gib du Acht! und wenn du aus jedem Astloch ein Auge strecktest und vor jedem Blutstropfen Schildwache ständest, er wird sie, dir auf der Nase, beschwatzen, dem Mädel eins hinsetzen und führt sich ab, und das Mädel ist verschimpfiert auf ihr Leben lang, bleibt sitzen, oder hat’s Handwerk verschmeckt, treibt’s fort. (Die Hand vor der Stirn.) Jesus Christus!
FRAU: Gott behüt' uns in Gnaden!
MILLER: Es hat sich zu behüten. Worauf kann so ein Windfuß wohl sonst sein Absehen richten? – Das Mädel ist schön – [4] schlank – führt seinen netten Fuß. Unterm Dach mag’s aussehen, wie’s will. Darüber guckt man bei euch Weibsleuten weg, wenn’s nur der liebe Gott parterre nicht hat fehlen lassen – Stöbert mein Springinsfeld erst noch dieses Kapital aus - he da! geht ihm ein Licht auf, wie meinem Rodney, wenn er die Witterung eines Franzosen kriegt, und nun müssen alle Segel dran, und drauflos, und – ich verdenk’s ihm gar nicht. Mensch ist Mensch. Das muss ich wissen.
FRAU: Solltest nur die wunderhübsche Billeter auch lesen, die der gnädige Herr an deine Tochter als schreiben tut. Guter Gott! da sieht man’s ja sonnenklar, wie es ihm pur um ihre schöne Seele zu tun ist.
MILLER: Das ist die rechte Höhe! Auf den Sack schlägt man; den Esel meint man. Wer einen Gruß an das liebe Fleisch zu bestellen hat, darf nur das gute Herz Boten gehen lassen. Wie hab ich’s gemacht? Hat man’s nur erst so weit im Reinen, dass die Gemüter topp machen, wutsch! nehmen die Körper ein Exempel; das Gesind macht’s der Herrschaft nach, und der silberne Mond ist am End nur der Kuppler gewesen.
FRAU: Sieh doch nur erst die prächtigen Bücher an, die der Herr Major ins Haus geschafft haben. Deine Tochter betet auch immer draus.
MILLER (pfeift): Hui da! Betet! Du hast den Witz davon. Die rohen Kraftbrühen der Natur sind Ihro Gnaden zartem Makronenmagen noch zu hart. – Er muss sie erst in der höllischen Pestilenzküche der Bellatristen künstlich aufkochen lassen. Ins Feuer mit dem Quark. Da saugt mir das Mädel – weiß Gott, was als für? – überhimmlische Alfanzereien ein, das läuft dann wie spanische Mucken ins Blut und wirft mir die Handvoll Christentum noch gar auseinander, die der Vater mit knapper Not so so noch zusammenhielt. Ins Feuer, sag ich. Das Mädel setzt sich alles Teufelsgezeug in den Kopf; über all dem Herumschwänzen in der Schlaraffenwelt findet's zuletzt seine Heimath nicht mehr, vergisst, schämt sich, daß sein Vater Miller der Geiger ist, und verschlägt mir am End einen wackern ehrbaren Schwiegersohn, der sich so warm in meine Kundschaft hineingesetzt hätte – – Nein! Gott verdamm mich! (Er springt auf, hitzig.) Gleich muss die Pastete auf den Herd, und dem Major – ja ja, dem Major will ich weisen, wo Meister Zimmermann das Loch gemacht hat. (Er will fort.)
FRAU: Sei artig, Miller. Wie manchen schönen Groschen haben uns nur die Präsenter – –
MILLER (kommt zurück und bleibt vor ihr stehen): Das Blutgeld [5] meiner Tochter? – Schier dich zum Satan, infame Kupplerin! – Eh will ich mit meiner Geig auf den Bettel herumziehen und das Konzert um was Warmes geben – eh’ will ich mein Violoncello zerschlagen und Mist im Sonanzboden führen, eh ich mir’s schmecken lass von dem Geld, das mein einziges Kind mit Seel und Seligkeit abverdient. – Stell den vermaledeiten Kaffee ein und das Tobakschnupfen, so brauchst du deiner Tochter Gesicht nicht zu Markt zu treiben. Ich hab mich satt gefressen und immer ein gutes Hemd auf dem Leib gehabt, eh so ein vertrackter Tausendsasa in meine Stube geschmeckt hat.
FRAU: Nur nicht gleich mit der Tür ins Haus. Wie du doch den Augenblick in Feuer und Flammen stehst! Ich sprech ja nur, man müss’ den Herrn Major nicht disguschtüren, weil Sie des Präsidenten Sohn sind.
MILLER: Da liegt der Has im Pfeffer. Darum, just eben darum muss die Sach noch heut auseinander. Der Präsident muss es mir Dank wissen, wenn er ein rechtschaffener Vater ist. Du wirst mir meinen roten plüschenen Rock ausbürsten, und ich werde mich bei Seiner Exzellenz anmelden lassen. Ich werde sprechen zu seiner Exzellenz: Dero Herr Sohn haben ein Aug auf meine Tochter; meine Tochter ist zu schlecht zu Dero Herrn Sohnes Frau, aber zu Dero Herrn Sohnes Hure ist meine Tochter zu kostbar, und damit basta! - Ich heiße Miller.

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