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Donnerstag, 22. Januar 2015

1. Akt siebte Szene Kabale und Liebe

Personen

  • Präsident
  • Wurm
  • Ferdinand

Inhalt 

Der Präsident eröffnet seinem Sohn Ferdinand seine Pläne. Er gibt ihm zu verstehen das er durch die Heirat mit der Lady Milford große Vorteile zu erwarten hat. Ferdinand gibt ihm aber klar zu verstehen, dass seine Vorstellungen über Machtgewinn und Emporkommen nicht denen von seinem Vater entsprechen und das ihm diese Form des Gewinn nicht viel bedeutet. Der Präsident versucht Ferdinand die Verbindung nach allen Regeln der Kunst schmackhaft zu machen. Ferdinand setzt sich verbal zur Wehr. Schließlich setzt der Vater dem Hin und Her ein Ende und fordert Ferdinand auf zur Lady Mildford zu gehen, sonst hätte er viel Zorn zu erleiden. 


Interpretation

In dieser Szene lernt der Zuschauer die Beziehung zwischen Vater und Sohn kennen. Man erfährt auch, dass Ferdinands Liebe zu Luise so aufrichtig ist, dass er diese sogar vor seinem mächtigen Vater verteidigt. Jedoch kann er sich nicht gegen die Macht seines Vaters behaupten. Dieser droht ihm stark, will das er sich mit Lady Milford trifft. Ferdinand ist seinem Vater gegenüber teilweise auch frech, so fordert er ihn auf die Dame doch selbst zu ehelichen. 

SIEBENTE SZENE

Ferdinand. Der Präsident. Wurm, welcher gleich abgeht.
FERDINAND: Sie haben befohlen, gnädiger Herr Vater –
PRÄSIDENT: Leider muss ich das, wenn ich meines Sohns einmal froh werden will – Lass Er uns allein, Wurm. – Ferdinand, ich beobachte dich schon eine Zeit lang und finde die offene rasche Jugend nicht mehr, die mich sonst so entzückt hat. Ein seltsamer Gram brütet auf deinem Gesicht – Du fliehst mich – du fliehst deine Zirkel – Pfui! – Deinen Jahren verzeiht man zehn Ausschweifungen vor einer einzigen Grille. Überlass diese mir, lieber Sohn. Mich lass an deinem Glück arbeiten, und denke auf nichts, als in meine Entwürfe zu spielen. – Komm! umarme mich, Ferdinand! [17]
FERDINAND: Sie sind heute sehr gnädig, mein Vater.
PRÄSIDENT: Heute, du Schalk – und dieses Heute noch mit der herben Grimasse? (Ernsthaft.) Ferdinand! – Wem zu lieb hab ich die gefährliche Bahn zum Herzen des Fürsten betreten? Wem zu lieb bin ich auf ewig mit meinem Gewissen und dem Himmel zerfallen? – Höre, Ferdinand – (Ich spreche mit meinem Sohn) – Wem hab ich durch die Hinwegräumung meines Vorgängers Platz gemacht – eine Geschichte, die desto blutiger in mein Inwendiges schneidet, je sorgfältiger ich das Messer der Welt verberge. Höre. Sage mir, Ferdinand: Wem tat ich dies alles?
FERDINAND (tritt mit Schrecken zurück): Doch mir nicht, mein Vater? Doch auf mich soll der blutige Widerschein dieses Frevels nicht fallen? Beim allmächtigen Gott! es ist besser, gar nicht geboren zu sein, als dieser Missetat zur Ausrede dienen.
PRÄSIDENT: Was war das? Was? Doch! ich will es dem Romanenkopfe zu gut halten – Ferdinand – ich will mich nicht erhitzen, vorlauter Knabe – Lohnst du mir also für meine schlaflosen Nächte? Also für meine rastlose Sorge? Also für den ewigen Skorpion meines Gewissens? – Auf mich fällt die Last der Verantwortung – auf mich der Fluch, der Donner des Richters – Du empfängst dein Glück von der zweiten Hand – das Verbrechen klebt nicht am Erbe.
FERDINAND (streckt die rechte Hand gen Himmel): Feierlich entsag ich hier einem Erbe, das mich nur an einen abscheulichen Vater erinnert.
PRÄSIDENT: Höre, junger Mensch, bringe mich nicht auf. – Wenn es nach deinem Kopf ginge, du kröchest dein Leben lang im Staube.
FERDINAND: Oh, immer noch besser, Vater, als ich kröch um den Thron herum.
PRÄSIDENT (verbeißt seinen Zorn): Hum! – Zwingen muss man dich, dein Glück zu erkennen. Wo zehn andre mit aller Anstrengung nicht hinaufklimmen, wirst du spielend, im Schlafe gehoben. Du bist im zwölften Jahre Fähndrich. Im zwanzigsten Major. Ich hab es durchgesetzt beim Fürsten. Du wirst die Uniform ausziehen und in das Ministerium eintreten. Der Fürst sprach vom Geheimenrat – Gesandtschaften – außerordentlichen Gnaden. Eine herrliche Aussicht dehnt sich vor dir. – Die ebene Straße zunächst nach dem Throne – zum Throne selbst, wenn anders die Gewalt so viel wert ist als ihr Zeichen – das begeistert dich nicht?
FERDINAND: Weil meine Begriffe von Größe und Glück nicht ganz die Ihrigen sind – Ihre Glückseligkeit macht sich nur selten [18] anders als durch Verderben bekannt. Neid, Furcht, Verwünschung sind die traurigen Spiegel, worin sich die Hoheit eines Herrschers belächelt. – Tränen, Flüche, Verzweiflung die entsetzliche Mahlzeit, woran diese gepriesenen Glücklichen schwelgen, von der sie betrunken aufstehen und so in die Ewigkeit vor den Thron Gottes taumeln – Mein Ideal von Glück zieht sich genügsamer in mich selbst zurück. In meinem Herzen liegen alle meine Wünsche begraben. –
PRÄSIDENT: Meisterhaft! Unverbesserlich! Herrlich! Nach dreißig Jahren die erste Vorlesung wieder! – Schade nur, dass mein fünfzigjähriger Kopf zu zäh für das Lernen ist! – Doch – dies seltne Talent nicht einrosten zu lassen, will ich dir jemand an die Seite geben, bei dem du dich in dieser buntscheckigen Tollheit nach Wunsch exerzieren kannst. – Du wirst dich entschließen – noch heute entschließen – eine Frau zu nehmen.
FERDINAND (tritt bestürzt zurück): Mein Vater?
PRÄSIDENT: Ohne Komplimente – Ich habe der Lady Milford in deinem Namen eine Karte geschickt. Du wirst dich ohne Aufschub bequemen, dahin zu gehen und ihr zu sagen, dass du ihr Bräutigam bist.
FERDINAND: Der Milford, mein Vater?
PRÄSIDENT: Wenn sie dir bekannt ist –
FERDINAND (außer Fassung): Welcher Schandsäule im Herzogtum ist sie das nicht! – Aber ich bin wohl lächerlich, lieber Vater, dass ich Ihre Laune für Ernst aufnehme? Würden Sie Vater zu dem Schurken Sohn sein wollen, der eine privilegierte Buhlerin heuratete?
PRÄSIDENT: Noch mehr. Ich würde selbst um sie werben, wenn sie einen Fünfziger möchte – Würdest du zu dem Schurken Vater nicht Sohn sein wollen?
FERDINAND: Nein! So wahr Gott lebt!
PRÄSIDENT: Eine Frechheit, bei meiner Ehre! die ich ihrer Seltenheit wegen vergebe –
FERDINAND: Ich bitte Sie, Vater! lassen Sie mich nicht länger in einer Vermutung, wo es mir unerträglich wird, mich Ihren Sohn zu nennen.
PRÄSIDENT: Junge, bist du toll? Welcher Mensch von Vernunft würde nicht nach der Distinktion geizen, mit seinem Landesherrn an einem dritten Orte zu wechseln?
FERDINAND: Sie werden mir zum Rätsel, mein Vater. Distinktion nennen Sie es – Distinktion, da mit dem Fürsten zu teilen, wo er auch unter den Menschen hinunterkriecht?
PRÄSIDENT (schlägt ein Gelächter auf)[19]
FERDINAND: Sie können lachen – und ich will über das hinweggehen, Vater. Mit welchem Gesicht soll ich unter den schlechtesten Handwerker treten, der mit seiner Frau wenigstens doch einen ganzen Körper zum Mitgift bekommt? Mit welchem Gesicht vor die Welt? Vor den Fürsten? Mit welchem vor die Buhlerin selbst, die den Brandflecken ihrer Ehre in meiner Schande auswaschen würde?
PRÄSIDENT: Wo in aller Welt bringst du das Maul her, Junge?
FERDINAND: Ich beschwöre Sie bei Himmel und Erde! Vater, Sie können durch diese Hinwerfung Ihres einzigen Sohnes so glücklich nicht werden, als Sie ihn unglücklich machen. Ich gebe Ihnen mein Leben, wenn das Sie steigen machen kann. Mein Leben hab ich von Ihnen; ich werde keinen Augenblick anstehen, es ganz Ihrer Größe zu opfern. – Meine Ehre, Vater – wenn Sie mir diese nehmen, so war es ein leichtfertiges Schelmenstück, mir das Leben zu geben, und ich muss den Vater wie den Kuppler verfluchen.
PRÄSIDENT (freundlich, indem er ihn auf die Achsel klopft): Brav, lieber Sohn. Jetzt seh ich, dass du ein ganzer Kerl bist und der besten Frau im Herzogtum würdig. – Sie soll dir werden – noch diesen Mittag wirst du dich mit der Gräfin von Ostheim verloben.
FERDINAND (aufs Neue betreten): Ist diese Stunde bestimmt, mich ganz zu zerschmettern?
PRÄSIDENT (einen lauernden Blick auf ihn werfend): Wo doch hoffentlich deine Ehre nichts einwenden wird?
FERDINAND: Nein, mein Vater. Friederike von Ostheim könnte jeden andern zum Glücklichsten machen. (Vor sich in höchster Verwirrung.) Was seine Bosheit an seinem Herzen noch ganz ließ, zerreißt seine Güte.
PRÄSIDENT (noch immer kein Aug von ihm wendend): Ich warte auf deine Dankbarkeit, Ferdinand –
FERDINAND (stürzt auf ihn zu und küsst ihm feurig die Hand): Vater! Ihre Gnade entflammt meine ganze Empfindung – Vater! meinen heißesten Dank für Ihre herzliche Meinung – Ihre Wahl ist untadelhaft – aber – ich kann – ich darf – Bedauern Sie mich – Ich kann die Gräfin nicht lieben.
PRÄSIDENT (tritt einen Schritt zurück): Holla! Jetzt hab ich den jungen Herrn. Also in diese Falle ging er, der listige Heuchler – Also es war nicht die Ehre, die dir die Lady verbot? – Es war nicht die Person, sondern die Heurat, die du verabscheutest? –
FERDINAND (steht zuerst wie versteinert, dann fährt er auf und will fortrennen)[20]
PRÄSIDENT: Wohin? Halt! Ist das der Respekt, den du mir schuldig bist? (Der Major kehrt zurück.) Du bist bei der Lady gemeldet. Der Fürst hat mein Wort. Stadt und Hof wissen es richtig. – Wenn du mich zum Lügner machst, Junge – vor dem Fürsten – der Lady – der Stadt – dem Hof mich zum Lügner machst – Höre, Junge – oder wenn ich hinter gewisse Historien komme! – Halt! Holla! Was bläst so auf einmal das Feuer in deinen Wangen aus?
FERDINAND (schneeblass und zitternd): Wie? Was? Es ist gewiss nichts, mein Vater!
PRÄSIDENT (einen fürchterlichen Blick auf ihn heftend): Und wenn es was ist – und wenn ich die Spur finden sollte, woher diese Widersetzlichkeit stammt – – Ha, Junge! der bloße Verdacht schon bringt mich zum Rasen. Geh den Augenblick. Die Wachtparade fängt an. Du wirst bei der Lady sein, sobald die Parole gegeben ist – Wenn ich auftrete, zittert ein Herzogtum. Lass doch sehen, ob mich ein Starrkopf von Sohn meistert. (Er geht und kommt noch einmal wieder.) Junge, ich sage dir, du wirst dort sein, oder fliehe meinen Zorn. (Er geht ab.)
FERDINAND (erwacht aus einer dumpfen Betäubung): Ist er weg? War das eines Vaters Stimme? – Ja! ich will zu ihr – will hin – will ihr Dinge sagen, will ihr einen Spiegel vorhalten – Nichtswürdige! und wenn du auch noch dann meine Hand verlangst – Im Angesicht des versammelten Adels, des Militärs und des Volks – Umgürte dich mit dem ganzen Stolz deines Englands – Ich verwerfe dich – ein teutscher Jüngling! (Er eilt hinaus.)

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